Deutschland ist einer der Vorreiter, wenn es um umweltschonenden Weinbau geht. Bereits Mitte der 1980er Jahre haben sich die Deutschen Winzer dem ökologischen Weinbau verschrieben. Der ökologische Weinbau distanziert sich vom Einsatz synthetischer Hilfsmittel. Zur Förderung der Bodenfruchtbarkeit und Schädlingsbekämpfung werden ausschließlich organische Mittel bei absolutem Herbizidverzicht eingesetzt. Selbst Schwefelpräparate und der Einsatz von Kupfer zur Bodenstabilisierung sind streng limitieret. Dies bedeutet, dass eine möglichst niedrige Belastung der Umwelt unter rein ökologischen Gesichtspunkten stattfindet. Bereits heute werden über 10.000 Hektar Rebfläche von 700 Betrieben nach diesem Prinzip bewirtschaftet.
Eine Sonderform des ökologischen Weinbaus ist dabei die biodynamische Bewirtschaftung, welche auf die Grundsätze des österreichischen Anthroposophen Rudolf Steiner zurückzuführen ist. Der biodynamische Weinbau beschäftigt sich darüber hinaus damit, dass neben der ökologischen Bewirtschaftung stets das Gleichgewicht der Umwelt berücksichtigt wird. Das bedeutet, dass auch die natürlichen Ressourcen geschont werden, indem effiziente und weniger belastende Bewirtschaftungsmaßnahmen getroffen werden. Dazu gehört zum Beispiel, dass der Rebschnitt, das Düngen und die Ernte nach einem bestimmten Kalender durchgeführt werden. Auch soll der Weinberg am besten ohne Maschinen bewirtschaftet werden. Ein weiterer wichtiger Punkt des biodynamischen Weinbaus ist der Einsatz von geeigneten natürlichen Maßnahmen zur Stärkung des Weinbergs und besonders zur Aktivierung der Lebensvorgänge im Boden. Dazu gehört unter anderem das Anpflanzen von Winterweizen oder anderen Pflanzen zur Anreicherung von Organismen und Nährstoffen. Neben der Bewirtschaftung werden auch kosmische Kräfte wie die Mondphasen für die Aussaat und Ernte berücksichtigt. Man merkt also, dass das biodynamische Prinzip noch ein paar Schritte weitergeht und ein verstärkter Fokus auf dem gesamten Umweltprozess liegt.