Die letzten Sommertage liegen hinter uns, der Herbst steht vor der Tür. Und genau darauf freuen sich Winzer in ganz Deutschland. Denn Herbstzeit ist Weinlesezeit!
Was genau ist eigentlich die Weinlese?
Die Weinlese ist das Ereignis des Jahres für Weinbauer. Oftmals wird sie auch Weinernte oder Traubenlese genannt, gemeint ist allerdings dasselbe – nämlich die Weintrauben von ihren Reben lösen.
Sie ist die entscheidende Phase in der Weinproduktion, denn die Trauben werden erst dann geerntet, wenn sie die perfekte Reife erreicht haben. Eine zu frühe oder späte Traubenlese kann maßgeblich zu einer Qualitätsminderung und damit auch zu weniger Lohn und Ertrag für den Winzer führen.
Der Zeitpunkt der Weinernte: Witterungsverhältnisse entscheiden
Winzer und Weinbauer beobachten die Reifegrade der Trauben sorgfältig. Denn diese müssen die perfekte Reife erreichen, um den gewünschten Zuckergehalt, die Säure und die ganz eigenen Aromen zu entfalten.
Der Zeitpunkt für die Weinlese lässt sich nicht pauschal sagen. Denn dieser hängt maßgeblich vom Weintyp, der Rebsorte, der Anbauregion und den klimatischen Bedingungen des Jahres ab.
Starker Regen oder überdurchschnittlich viele Regentagen können zum Beispiel dafür sorgen, dass die Trauben an den Weinreben faulen. Dann muss die Weinlese vorgezogen werden. Bei zu trockenem Klima hingegen kann die Weinlese aufgeschoben werden. Mildes Herbstwetter mit Sonne und kühleren Nächten ist gern gesehen unter den Winzern. Letztendlich entscheiden sie selbst, wann die Trauben geerntet werden.
Weinwissen: Hauptlese, Spätlese oder Auslese?
Die Hauptlese ist meistens Mitte September angesetzt. Hier werden viele der Trauben für verschiedene Weintypen abgeerntet. Durch die verzögerten Erntetermine haben sich aber auch Begriffe wie Spätlese oder Auslese etabliert. Bei der Spätlese sprechen wir häufig von Mitte bis Ende Oktober, in der oftmals spätreifende Sorten wie Riesling geerntet werden. Eine Auslese startet dann ab Anfang November. Die Begriffe Spätlese und Auslese sind zugleich auch Qualitätsstufen eines Weines, welche sich nach der Dichte des Mostes definieren lassen. Umso später die Trauben gelesen werden, umso konzentrierter ist der Most.
Was passiert nach der Traubenlese?
Bei der Weinlese werden die Trauben also von Hand oder maschinell geerntet. Die Methode hängt von verschiedenen Faktoren ab, einschließlich der Weinart und der Weinberggegebenheiten. Bei hochwertigen Weinen wird oft von Hand geerntet, um sicherzustellen, dass nur die besten Trauben ausgewählt werden. So auch bei unseren Trauben, die wir für die Messing Weine verwenden. Die abgeernteten Trauben werden in Kisten oder Körbe gelegt und zur Kellerei weitertransportiert. Dort werden sie zur Weiterverarbeitung vorbereitet.
Dann folgt der größte Schritt: den Most, also den Traubensaft, herauspressen. Die Schale der Trauben spielt dabei eine wichtige Rolle. Sie verleihen dem Wein zum Beispiel seine Farbe. Für unseren Messing Rosé bleiben die Schalen nur wenige Wochen im Saft. Bei einem Rotwein hingegen werden die Schalen vollständig verwendet, um ihm Tannine und Geschmack zuzufügen.
Ist der Most fertig, wird er im Edelstahl oder Holzfässern fermentiert. Dafür setzen wir Hefe zu, um den Zucker in Alkohol umzuwandeln. Wie lange die Weine dann im Fass oder Edelstahltank bleiben, hängt von der Weinart ab und kann variieren.